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Tipps Kehrschleife

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Spaltweiche - Antrieb zum Umpolen der Kehrschleife (KS)

Hallo Kolleginnen und Kollegen

Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich meine Fahrzeuge digitalisiert. Ich kaufte den 'SmartControll' von Piko mit 2 entsprechenden (kabellosen) Android-Bediengeräten.
Die Weichen werden mit Motorantrieben (oder z.T. von Hand) gestellt. Die seit Jahren existierenden Schalter- bzw. Gleisbild-Bedienoberflächen der analogen Stellwerke habe ich nicht umgebaut. Eine im Untergrund regelmässig befahrene KS pole ich mittels zweipoligem Umschalter am Antrieb der Spaltweiche um; das ist im Digitalbetrieb sogar bei fahrenden Zug möglich (ohne ganz kleinen Ruck geht's allerdings nicht).

Nun beabsichtige ich, beim zweiten Schattenbahnhof (ausgeführt als Kopfbahnhof, die dortigen Weichen werden alle von Hand gestellt) ebenfalls eine KS zu bauen - vor allem die Grosskinder würden den rundum durchgehenden Betrieb der Züge begrüssen.
Die Spaltweiche der geplanten Kehrschleife befindet sich ca. 6 Gleismeter von der Bedienzentrale bzw. den Speisegeräten für die Weichenmotoren entfernt. Um auf das Verlegen von (zusätzlichen) 12 m Kabel zu verzichten, plante ich, die dortige Spaltweiche mittels digitalem (!) Weichenantrieb von 'cobalt' zu bedienen. Das hat leider einen Schönheitsfehler: Beim digitalen Weichenantrieb von 'cobalt' steht, im Gegensatz zur analogen Version, nur ein einpoliger Umschaltkontakt zur Verfügung. Fazit: Kehrschleife umpolen mittels digitalem 'cobalt' Antrieb der Spaltweiche geht nicht.
1. Alternative zur vorgängig beschriebenen Idee: Kabel trotzdem verlegen und einen der noch vorrätigen alten Motorantriebe einbauen (z.B. Bemo) und diesen mittels Umschalter "analog" ansteuern.
2. Alternative: Einer der noch vorrätigen alten Motorantriebe verwenden und diesen über einen Weichendecoder ansteuern. Nebst der Steuerung soll der W'decoder auch für Arbeitsstrom und -spannung (für 1 Bemo-Antrieb) direkt vom Gleis gespiesen werden.

Der langen Rede kurzer Sinn: Können mir die zahlreichen Digitalspezialisten hier im Forum einen bestimmten Weichendecoder für Motorantriebe mit vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis empfehlen?

Danke für eure Tipps :)
 
Zuletzt bearbeitet:
H

hannah

Hoi René,

für diese Aufgabenstellung würde ich die Weiche mit deinem COBALT stellen und das DCC-Signal in der Kehrschleife mit einem Modul polarisieren.

Das günstigte DCC-Kehrschleifenmodul fand ich bei CONRAD für knapp unter 30,- €, LENZ schlägt mit 74,- € zu Buche, nach oben ist die Skala bei weiteren Herstellern offen.

Alternativ kannst Du auch ein Relais einsetzen, das Du über die COBALT-Ausgänge für Gerade und Abzweig mitsteuerst. Ist meiner Meinung nach aber übler Bastelkram mit viel Hirnschmalzaufwand.

Ich würde es mit dem CONRAD-Teil versuchen und bei Nichtgefallen innerhalb der gesetzlichen Frist einfach wieder retournieren. Ein geeigneter Weichendecoder ist bestimmt teurer.

Gruß aus Tornesch

electrical hannah
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo Hannah

Was ich nicht verstehe: Wieso willst du unbedingt ein separates Umpoldingsda verbauen, wenn clevere Weichenmotor-Antriebe das schon von Haus aus mitliefern?

Die motorischen Weichenantriebe von mtb machen mir einen guten Eindruck. Jedenfalls werden das die nächsten Antriebe, die ich testen werden. Die haben zwei Umschaltkontakte gleich mit eingebaut (was ich für meine Anlage auch bräuchte). Damit kann die Polarisation der Kehrschlaufe auch gemacht weden.

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung mit RailControl
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
@hannah und @teddych

Die Vorgaben zum Stellen der Spaltweiche waren:
  • keine Kabel ziehen für einen (analog oder digital) zu steuernden Motorantrieb
  • Umpolen der Kehrschleife mittels Hilfskontakt 2x um am Motorantrieb (hat sich bei der Kehrschleife auf der Gegenseite bewährt).
Demzufolge habe ich einen COBALT-digital gekauft (den COBALT-analog setze ich bereits mehrfach ein). Nun steht am COBALT-digital - im Gegensatz zum COBALT analog - leider nur 1x um zur Verfügung.

Weiteres Vorgehen:
  • COBALT-digital mit Kehrschleifenmodul. Eher nein, da Funktion Modul auf Kurzschluss basiert
  • COBALT-digital mit Relais. 2x nein; für Relais sind weder Kontakte zur Steuerung noch "Powerspannung" vorhanden
  • Weichenantrieb von mtb verwenden und COBALT-digital verkaufen oder verschenken. Bin noch unschlüssig. Welcher mtb-Weichenantrieb erfüllt meine Anforderungen? So wie ich die Beschreibungen auf Q decoder begreife, benötigte ich dort zusätzlich zum W-Antrieb (auch) noch einen zusätz. Weichendecoder ...(?)
  • Kabel für vorrätigen Bemo-Weichenmotor ziehen und COBALT-digital verkaufen oder ... nur ungern ...
Vorab kommt nun schon mal die Stichsäge zum Einsatz - und bis die Holzwurmarbeiten beendet sind, sehe ich's vielleicht klarer.
Zudem hat sich in meinem Hinterkopf noch eine andere - eher verrückte aber evt. mögliche - Lösung bemerkbar gemacht: Die innere Schiene der Kehrschleife ist mit dem Herzstück (geschaltet) durchgehend verbunden, die äussere Schiene wird jeweils beim geraden und beim abzweigenden Strang unterbrochen und mittels dem z.V. stehenden 1x um je nach Zungenlage umgeschaltet. Bedingung ist aber, dass der Umschaltkontakt mit dem Motorantrieb möglichst synchron schaltet und der Umschaltkontakt beim Umschalten (möglichst kurz) unterbricht. Gegebenenfalls wird eine Versuchsschaltung die Tauglichkeit aufzeigen.
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi zaeme

Gebe jetzt auch noch schnell meinen Senf dazu, gehörte allerdings eher zu analoge Schaltungen. Die einfachste Lösung ohne irgendwelche Leitungen kann beim =Zweileitersystem folgendermassen bewerkstelligt werden:

IMG_20201205_2043051.jpg

Durch die Dioden versorgt sich das Kehrschleifengleis immer aus dem Stammgleis egal welche Polarität dieses hat. Das hat zwar den Nachteil, dass im Kehrschleifengleis die Polarität immer gleich ist und sie so nur in einer Richtung befahren werden kann, aber da Kehrschleifen ohnehin nur in den seltensten Fällen dem Vorbild entsprechen (die in Zug wurde schon vor Jahren stillgelegt) und eigentlich nur modellbauerische Hilfsmittel sind, die meist im off verbaut sind, spielt das keine Rolle.

Wenn sich der Zug in der Schleife befindet, schlenzt man am Trafo die Polarität des Stammgleises um

IMG_20201205_2045182.jpg

Und der Zug fährt ohne Stopp durch.

Da die Kehrschleife nur einseitig befahren werden kann, ist die Weiche mit Feder ausgestattet und wird bei der Ausfahrt aufgeschnitten.

IMG_20201205_2047407.jpg

Da auf einer solchen Installation nur durchgefahren und nicht angehalten oder rangiert wird, braucht es auch keine Herzstueck- oder Zungenpolarisation.

Gruss Barni

Ps: zugegeben, seeeehr primitiv, fkt aber zuverlaessig
 
Zuletzt bearbeitet:

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Guten Morgen Barni

So ähnlich hatte ich die hintere Kehrschleife zu Zeiten des Analogbetriebs auch geschaltet - ich befürchte aber, dass sowas im Digitalstromkreis nicht (mehr) zuverlässig funktioniert ... (?)
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo zusammen

Ich würde der Weiche einen Antrieb mit zwei Mal Umschalter für die Polarisierung der Schienen spenden. Das ist es allemal wert und all zu teuer auch nicht

Gruss
Teddy
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi zaeme

Habe da eine ev relativ naive Frage; beim Digitalbetrieb weiss ja die Lok in welche Richtung sie fahren soll, warum spielt es da so eine Rolle mit der Polarität? Kann man da nicht einfach wie bei der Spur 1 von Märklin in der Kehrschleife einfach eine Trennstelle und einen loklangen stromtlosen Abschnitt machen?

Gruss Barni
 
H

hannah

keine Kabel ziehen für einen (analog oder digital) zu steuernden Motorantrieb
Guten Morgen in die Runde,

mit dem COBALT-digital ist die Teilaufgabe "Weiche stellen" gemäß Vorgabe umgesetzt, inkl. Herzstückpolarisierung.

Die Polarität des DCC-Signals auf der Strecke sollte m.E. nicht von Weichenstellungen abhängig, sondern konsistent sein. Mit einem Kehrschleifenmodul wird sie gewährleistet und es erfüllt ebenfalls die Vorgabe: Keine langen Strippen.

Die Funktion eines KS-Moduls betreffend spricht LENZ von einem "Fehlerstrom" (100 mA) der vom Modul sofort erkannt wird, was dann die richtige Polarität sicherstellt, bevor es zu einem "Kurzschluß" kommt.
beim Digitalbetrieb weiss ja die Lok in welche Richtung sie fahren soll
stimmt Barni, aber die Zentrale reagiert auf den von Rädern an den Trennstellen verursachten Kurzschluß mit Notabschaltung. (Ebenso flink, wie ein KS-Modul umpolt)
Der Kehrschleifenabschnitt muss immer so lange wie der längste Verband sein, weil es ja auch Wagons mit Innen- und/oder Schlußbeleuchtung gibt.

Ich finde, der Spaß am Modellbahnbau sollte nicht durch schalttechnische Spitzfindigkeiten eingeschränkt werden und sende elektrische Grüße aus Tornesch

Hannah
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo zusammen

Kann man da nicht einfach wie bei der Spur 1 von Märklin in der Kehrschleife einfach eine Trennstelle und einen loklangen stromtlosen Abschnitt machen?
Das geht bei Spur 1 besser, weil die Loks da eine höhere Masse haben und noch ein ganzes Stück ohne Strom weiterrollen. Und es geht, weil die Loks üblicherweise nicht so zahlreich vorhanden sind und die wenigen vorhandenen oft einigermassen gleich lang sind. Bei kleineren Spuren ist das eher nicht der Fall.

mit dem COBALT-digital ist die Teilaufgabe "Weiche stellen" gemäß Vorgabe umgesetzt, inkl. Herzstückpolarisierung.
Genau, und mit der Herzstückpolarisierung hast du schon die gesamte Innenschiene korrekt polarisiert, und das erst noch ohne eine einzige Trennstelle. Mit dem zweiten Umschaltkontakt kannst du dann auch noch die zweite Schiene umpolen. Und zwar so, dass kein extra Modul nötig ist.

Die Polarität des DCC-Signals auf der Strecke sollte m.E. nicht von Weichenstellungen abhängig, sondern konsistent sein.
Selbstverständlich ist die Polarisation abhängig von der Weiche. In dem Schenkel wo die Weiche gestellt ist findet ein allfälliger Kurzschluss statt weil eben genau dort der Zug fährt. Im anderen Schenkel fährt nie ein Zug und macht entsprechend auch nie einen Kurzschluss (ausser man schneidet die Weiche auf, aber das ist ein anderes Thema).

Die Funktion eines KS-Moduls betreffend spricht LENZ von einem "Fehlerstrom" (100 mA) der vom Modul sofort erkannt wird, was dann die richtige Polarität sicherstellt, bevor es zu einem "Kurzschluß" kommt.
Papier ist geduldig. Bildschirme noch mehr.
Ein Kehrschleifenmodul erkennt, wenn ein Strom grösser als üblicherweise durch eine Lok benötigt fliesst. Das ist irgendwo zwischen 0.5 und 1 A. Ist die Schwelle überschritten, schaltet das Modul die Polarität um. Sobald ein Zug auf die Trennstelle mit der falschen Polarisierung fährt ist der Kurzschluss da. Der Strom wartet nicht einfach so bei 100mA, ob dann vielleicht ein Mal ein Kehrschleifenmodul die Polarität umschaltet. Der Kurzschluss ist von Anfang an da, sobald ein Zug auf die Trennstelle fährt. Und mit dem Kurzschluss fliesst der maximale Strom, den die Zentrale liefert.
Fazit: Wenn immer möglich sollte auf Kehrschleifenmodule verzichtet werden. Und im digitalen Betrieb einer simplen Kehrschleife wie bei René ist das ganz einfach möglich. Es braucht nur einen geeigneten Weichenantrieb.

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung RailControl
 
H

hannah

Selbstverständlich ist die Polarisation abhängig von der Weiche
seit wann denn das, Teddy?

Auf dem gesamten Layout muss die Polarität konsistent sein, unabhängig von Weichenstellungen:
1607257468257.png
Deshalb werden Herzstücke polarisiert oder stromlos geschaltet, wenn alle Loks und Wagen über PowerPack verfügen.
Papier ist geduldig. Bildschirme noch mehr.
Also zumindest mit dem Modul von LENZ funktioniert's reibungslos und ohne Gefahr für Lokdecoder, Zentrale und Räder.

An dieser Stelle verabschiede ich mich nun wieder aus diesem Thema und belaube meine Hortensien-Gerippe.

Gruß

Hannah

Post scriptum:
Mein Mentor überliess mir leihweise ein LK200 zwecks Test, weil indoor sowohl eine KS, als auch eine Drehscheibe vielleicht in Frage kommen. :kaffeetrinker_2:


Die Skizze ist eigenes Werk heutigen Datums, (C) bei modellbahnforum.ch
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo Hannah

Auf dem gesamten Layout muss die Polarität konsistent sein, unabhängig von Weichenstellungen:
1607257468257.png
Hmmm. Und wo ist jetzt die Kehrschleife?

Aber lassen wir das. Bau bei dir einfach ein Kehrschleifenmodul ein und gut ist.

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung mit RailControl
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo allerseits

Das letzte, was ich mit meinem Anliegen in #1 beabsichtigte, war eine Diskussion über Kehrschleifenphilosophien. Trotzdem, vielen Dank euch allen für euer Engagement :)

Ich werde nun in nächster Zeit meine am Ende von #5 erläuterte Schaltung mal im Rahmen eines Versuchsaufbaus testen und euch anschliessend berichten ... Sollte es nicht funktionieren, werde ich unsere(n) Digitalspezialisten nochmals um Rat bitten ...

Ganz im Sinne von "Machet ds Gschtürm nid no grösser, aus es süsch scho isch", verbleibe ich mit herzlichem
 
H

hannah

Und wo ist jetzt die Kehrschleife?
es gibt keine, weil's um das Prinzip "Konsistente Polarisierung" ging.

Kehrschleifen sind für mich Randerscheinungen eines Layouts, die nur bei unbeaufsichtigter Zugdurchfahrt gesonderter Aufmerksamkeit bedürfen:

Polarisierung mittels Modul, Weiche entfällt weil KS nur in einer Richtung durchfahren wird.

Bis auf das Gebastel der Einschleifung simple, völlig schalter-, decoder- und antriebsfreie, somit störungsfreie Lösung. :D

"master of digital desaster"-Gruß aus Tornesch

electrical Hannah

Post scriptum:
Bei Verwendung von Weichen mit Federzungen entfällt sogar das Einschleifungsgebastel, weil diese aufgeschnitten werden können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
H

hannah

Nachtrag zum Thema KS-Modul

Zumindest beim LK200 von LENZ zeitigt die Methode der Fehlerstromerfassung keine erkennbaren Kurzschlusseffekte, wie z.B. Funkenbildung bei Radpassage der Trennstellen, wie ein Versuch in stockdunkler Umgebung ergab. Zentrale, Decoder und Beobachter bleibt das magische Geschehen völlig verborgen.

Gruß

Hannah
 
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