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Gemeinsame Masse bei ESU-Boostern?

Nic

Zugbegleiter
Meine Freunde,

bin gerade dabei, die Verkabelung für meine Anlage in Spe zu planen. Es wird neben einem Lichtstromkreis (für die vielen kleinen Lämpchen auf der Anlage, von einem speziellen Lichttrafo gespiesen) im ganzen 11 Hauptstromkreise geben. Das Digi-Signal vom PC wird via ECoSLink Terminals auf die verschiedenen Stromkreise verteilt. Jeder der 11 Hauptstromkreise besitzt einen eigenen Booster.

Dass der Pluspol - also der Mittelleiter - zwischen den einzelnen Stromkreisen getrennt werden muss, darin scheinen sich alle einig zu sein. Betreffend Minus-Pol - die Gleise - habe ich aber ein "Gerücht" gehört, dass im Gegensatz zu den Märklin-Booster jene von ESU sich die gleiche Masse teilen können.

Weiss jemand, ob das (verlässlich) stimmt? Bei ESU selber finde ich keine Informationen zu diesem Thema. Sollte das mit der geteilten Masse stimmen, würde das die Verkabelung wesentlich vereinfachen, es bräuchte dann nämlich nur eine einzige Minus-Ringleitung (dafür ne ziemlich dicke, bei 11x 4 Ampère... :kratz:). Bevor ich wie beim Pluspol, auch beim Minuspol 11 separate Stromkreise mit entsprechenden Ringleitungen plane, dachte ich mir, ich frage nochmals nach, ob jemand damit schon Erfahrungen gemacht hat.

Nebst meiner 1) Hauptfrage betreffend geteilter Masse, stellen sich mir in diesem Zusammenhang noch weitere Fragen:

2) Angenommen, das mit der geteilten Masse funktioniert, sind dann die Gleise resp. die Leiterplatten im Böschungskörper dick genug für 44 Ampère? Ist klar, wenn viele Züge fahren, wird nicht mehr derart viel Strom durch die Masse fliessen, aber die Gleise sollen ja auch dann nicht gleich schmelzen, wenn gerade keine Züge fahren.

3) Stellt ein normaler Haushalts-Stromkreis überhaupt >44 Ampère zur Verfügung? Der Strom für den PC, für den Licht-Stromkreis, für die Anlagen-Beleuchtung und für den restlichen Bedarf in meinem Haushalt (Kühlschrank, Licht, etc.) kommt ja noch dazu...

4) Wieviele Ampère darf/kann man maximal aus einer Steckdose ziehen, bevor die Sicherungen ansprechen? Ich habe mal einen Wert von 10A gehört. Stimmt der? Und gilt der pro Steckdose oder für alle Steckdosen zusammen, die am gleichen Stromkreis hängen?

5) Wie finde ich heraus, ob die verschiedenen Steckdosen am gleichen Stromkreis hängen oder nicht?

6) Auch wenn die Spannung nur sehr gering ist (15-20V), befürchte ich, dass bei derart viel Strom ein Gesundheitsrisiko bestehen könnte. Ich habe mir sagen lassen, dass bei 220V 2 Ampère bereits zum Herzstillstand führen können. Nach URI ergeben 2 Ampère bei 220 Volt 440 Watt. 44 Ampère bei 15 Volt sind dann aber 660 Watt. - Das entspricht einer Mikrowelle bei voller Leistung... :octo: Kennt sich da jemand mit aus?

Für Inputs bin ich sehr dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nic

Zugbegleiter
PS: Für alle, die sich fragen, was ich mit 44 Ampère anfangen will (würde ja theoretisch für 88 Loks reichen; soviele werden "nie" gleichzeitig fahren), hier die Zusammenstellung wie ich vorhabe, den Strom zu verteilen. Ich rechne grob 0.5 Ampère pro Lok, der Booster von ESU liefert 4A.

Stromkreise

1
Schaltstrom für alle Weichen / Signale (erste Schätzung: es wird insgesamt bestimmt mindestens 120-150 Weichen geben, vermutlich deutlich mehr; ohne die 4 Schattenbahnhöfe sind es jetzt bereits 48 Weichen) - viel von den 4A bleiben da dann nicht mehr übrig. Und selbst wenn, ich sehe gute Vorteile darin, die Weichen separat zu versorgen, damit sie bei einem allfälligen Kurzschluss eines anderen Stromkreises trotzdem noch funktionieren.

2
Betriebswerk inkl. Schiebebühne - Es ist durchaus denkbar, dass in jenem Bereich 8 Loks gleichzeitig fahren werden.

3
Bahnhof Erstfeld - Wenn auf jedem Gleis ein Zug mit einer Vorspannlok steht, sind wir bereits bei den 4A angekommen. Einige Züge werden aber sogar zwei Vorspannloks haben.

4
Lokschattenbahnhof, Vorspannbereich, Abspannbereich - Hier sind 8 gleichzeitig fahrende Loks sogar eher knapp bemessen.

5 + 6
Ebene 1-2 bergwärts / Ebene 2-1 talwärts - Im Regelbetrieb werden 3-4 Züge pro Richtung auf dieser Strecke unterwegs sein, im unabhängigen Ebenenbetrieb 4-5. Insofern scheinen vier Ampère pro Richtung auf den ersten Blick etwas Overkill zu sein. Bedenkt man aber, dass Loks unter Vollast (zum Beispiel bei 4.8% Steigung in einem Kehrtunnel) kurzzeitig bis zu 1A ziehen können und dass allfällige Soundoptionen und die Wagen-Innenbeleuchtungen ja auch noch dazu kommen, wirkt je ein Booster pro Richtung plötzlich nicht mehr wirklich übertrieben. Man darf auch nicht vergessen, dass die beiden erwähnten Strecken -> je <- rund 13m lang sind... Zudem, viele Züge werden eine zweite Lok vorgespannt haben. Mein Gefühl sagt mir deshalb, dass ich allenfalls sogar zwei Booster pro Richtung brauchen werde...

Ev. kann ich einen Booster einsparen, indem ich die beiden Talwärts-Strecken 2-1 / 3-2 über nur einen einzigen Stromkreis versorge. Ein "maximaler" Ebenenbetrieb ist dann allerdings bereits kaum mehr möglich (wegen den zusätzlichen Vorspannloks), weshalb es auch auf den talwärts-Strecken je einen Booster brauchen wird. Mein Gefühl sagt mir, bremsende Loks verbrauchen ebenfalls ordentlich Strom. Dass eine Modell-Lok beim bremsen Strom erzeugt und diesen wieder zurück in den Stromkreis einspeist (so wie die Vorbilder in der Wirklichkeit), habe ich noch nie gehört. Und gerade die modernen, geregelten Motoren sollen ja dafür sorgen, dass ein Zug seine Geschwindigkeit weder beim aufwärts- noch beim abwärtsfahren ändert. Die potenzielle Energie (= Energie der Lage) eines abwärtsfahrenden Zuges muss aber irgendwo hin, sprich die Motoren müssen Arbeit leisten und verbrauchen daher auch beim bremsen Strom. Das ist aber lediglich meine Theorie. Wenn ich mich täusche, könnte ich unter Umständen einen Booster einsparen, das glaube ich dann aber erst, wenn ich's sehe. :rolleyes:

7 + 8
Ebene 2-3 bergwärts / Ebene 3-2 talwärts - gleicher Kommentar wie bei den Stromkreisen 5 und 6.

9
6x Dispo-Kehrtunnels / 3x Wendeschlaufen - Wenn ich meine "Logistik" im Schlafzimmer voll ausnütze, werden auf diesen Strecken insgesamt neun Züge fahren. Einige davon könnten allenfalls noch mit einer Vorspannlok versehen sein. Die Licht- und Sound-Funktionen werden zwar ausgeschaltet sein, dennoch scheinen mir 4A auch hier eher zu knapp als zu viel bemessen zu sein.

10
Schattenbahnhof 1+2 inkl. Zu- und Durchfahrten - In den verschiedenen Epochen werde ich zwischen 23 und 45 Züge darstellen, davon können aber lediglich 18-20 "auf der Strecke" sein. Das heisst, ich werde die Schattenbahnhöfe nicht nur zum Abstellen der Züge verwenden sondern quasi auch als Zwischen-Parkplatz. Somit wird in diesen Bereichen ebenfalls recht viel Betrieb stattfinden. Der Strom reicht für max. 4-5 gleichzeitig fahrende Züge pro Schattenbahnhof. Dies wird vor allem bei Epoche III und IV auch gebraucht werden.

11
Schattenbahnhof 3+4 inkl. Zu- und Durchfahrten - gleicher Kommentar wie beim Stromkreis 10.

(12 Lichtstrom für Häuserbeleuchtung, Strassenlampen etc. auf der Anlage mit separatem Lichttrafo)

Sollte ich bei meinen Überlegungen irgendwo etwas komplett unwahrscheinliches angenommen haben, dann bin ich froh um Hinweise. Ansonsten wird meine Anlage schlussendlich durch 11 Booster mit Strom versorgt werden (das alleine wird rund 2'700 Franken kosten... :mad:).
 
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teddych

Teammitglied
Innendienst
Hoi Nic

Bei den aktuell erhältlichen Boostern von Märklin und ESU gibt es kein Problem mit der Massetrennung. Diese Problem bestand lediglich bei der ersten Serie CS2 und deren Boostern. Die Booster hat Märklin damals konstenlos ersetzt (heute glaub nicht mehr), die CS2 wurden aber nie ersetzt (Begründung: mehr als eine CS2 ist eher unüblich).

Bei Märklin wie auch bei ESU besteht aber das Problem, dass zwar die Masse verbunden werden kann, aber NIEMALS, wirklich NIEMALS der Mittelleiter! Wenn ich bei dir lese, dass du 11 Stromkreise bauen willst ergibt das in etwas 22 Stromkreistrennungen, die NIEMALS überbrückt werden dürfen. Es darf NIEMALS ein Schleifer die beiden Stromkreise verbinden.

Wie ich es mache:
Ich werde Booster einsetzten, welche keine zwingende Trennung der Mittelleiter erfordert. Die sind sicher nicht von Märklin oder ESU. Das verunmöglicht zwar das Aufgleisen von mfx-Loks auf allen Teilen der Anlage, ist aber verschmerzbar. Meine Zentrale kann sowieso kein mfx (für was auch?). mfx-Loks fahren halt mit dem MM-Protokoll.

Ich habe jedes Gleis (ca. 5m - 10m, ca. 3 Blöcke) separat abgesichert mit einer 0.75A PTC-Sicherung. Ganz, ganz selten kommt es vor, dass zwei Doppeltraktionen (vier Loks) in einem solchen Abschnitt die Sicherung auslösen.

Im Moment habe ich einen einzigen 4A Booster. Damit versorge ich 20 - 25 Züge, ca. 5-6 davon fahrend. Wenn alle Personenwagen (ca. 70) die Innenbeleuchtung eingeschaltet haben wird es langsam knapp.

Was ich dir noch mitgeben kann:
Die Gleise vertragen keine 44A. Damit kann man Schweissen. Du willst aber weder schweissen, noch heizen.

Üblicherweise sind die Steckdosen in der Schweiz mit 10A abgesichert. Zu recht. Je nach Hausverteilung muss die Modellbahn diesen maximalstrom mit anderen Verbrauchern teilen (Kühlschrank, Stereoanlage, Fernseher, usw.). Es steht dir von den maximalen 10A also vermutlich nicht alles zur Verfügung. Und auch wenn, 10A ausreizen ist unklug, es sollte eine Reserve bleiben.

Wenn du aus einer Steckdose 10A bei 230V (nicht mehr 220V!) beziehst, kannst du maximal 2.3kW Leistung beziehen (230V*10A=2'300W). Der Trafo oder das Netzteil wandelt die Spannung runter auf z.B. 18V, stellt bei einem idealen Gerät dafür rund 127A zur Verfügung (2'300W/18V=127A). Wie gesagt solltest du aber nicht das Maximum aus der Steckdose ziehen. Ich würde max. 9A bzw. 2kW rechnen (was z.B. viele Staubsaugermodelle auch benötigen).

Grundsätzlich ist eine hohe Spannung nicht gefährlich, solange kein Strom fliesst. Mit den richtigen Schuhen auf dem richtigen Teppich kannst du selbst Spannungen von mehreren kV erzeugen. Auch der Grasmaster und. Co arbeiten mit Spannungen von 15 - 40kV. Auch Weidenzäune arbeiten mit mehreren kV Spannung. Und die kann man anfassen (trotzdem rate ich davon ab). Weil kaum Strom fliesst und/oder die Dauer sehr kurz ist. Dieselben 15kV Spannung beim SBB-Netz können aber schon tödlich sein wenn man nur in die Nähe kommt. Hier kann Strom fliessen. Viel Strom. Tödlicher Strom.
Ohne sonderliche Vorkehrungen gelten Spannungen bis zu 50V als für Menschen ungefährlich. Die Spannung ist zu klein als dass ein tödlicher Strom fliessen könnte. Ab 50mA Strom wird es für den Menschen kritisch und kann zum Tod führen. Im Technorama in Winterthur oder im Deutschen Museum in München werden eindrückliche Shows zum Thema präsentiert.

Ich hoffe, ich habe verständlich geschrieben.

Gruss
Teddy
_________________
Was ist meine Modelleisenbahn wert?
 
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modellstrassenbahn

Stellwerker
Hallo Nic

Wieso willst den du eine gemeinsame Masse machen, für was? Du fährts ja eh mit dem Plus zu deinem Gleisabschnitt, dann kannst du den Minus auch gleich verlegen. So musst du keine Angst haben das einer deiner Trafos in die Knie geht.

Du schreibst da deine Züge 44 Ampére bei 18 Volt ziehen, das entspricht (UxI) einer Leistung von 792 Watt und 2'300 Watt darfst du aufnehmen. Die Verlustleistung eines Trafos beträgt geschätzt 15% das heisst 792 Watt x 1.15 entspricht 910.80 Watt. Ich sehe das Problem das du hast nicht, ist doch alles im Rahmen?

Lass dich nicht von den Zahlen verrückt machen! U = R x I für die Leistung P = U x I, rechne mit Watt statt Ampére

Mach deine Streckeneinspeisung vorne und hinten oder links und rechts mit je 0,75er dann ist das genüge.
Nimm lieber viele feine (0,75qmm) Litzen, als eine dicke mit 4 oder 6 qmm, das ist Mumpitz. Du kannst diese Vier Litzen von vorne und hinten zusammenfassen auf ein 1qmm. diesen 1qmm führts du zu deiner Zentrale oder deinem Rückmelder.
Weil, wenn du einmal eine Störung suchen musst, dann hast du so die Möglichkeit zum Ausklingeln, oder ausmessen mit dem Ohm Meter aber wenn alles miteinander zusammenhängt ist das kaum möglich.
Es ist mir schon klar dass du all die Minus und Plusskabel bei deinem Steuergerät zu zusammenführen musst, aber dazu gibt es Lötleisten. Mit einer LED und Widerstand ausgerüstet hast du sogar eine Spannungskontrolle der einzelnen Abschnitte, unter dem Tisch, wo sie hinghört, versteht sich.

Grüsse, Rolf
 

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Nic

Zugbegleiter
Huhu Rolf und Teddy,

vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Ja, habe ich mir schon gedacht, dass ich die Masse ebenfalls aufteilen muss, war ja auch nur eine Idee. Und dass mein Haushaltsstromkreis offenbar genügend Strom liefern kann, das scheint auch eine unbestrittene Tatsache zu sein. Zudem, wenn die Masse ebenfalls aufgeteilt wird, besteht auch kein Anlass mehr, sich über gesundheitliche Folgen Gedanken zu machen. Insofern sind meine Fragen beantwortet, herzlichen Dank.

Es stellt sich mir aber aufgrund Eurer Ausführungen eine neue Frage:
Es darf NIEMALS ein Schleifer die beiden Stromkreise verbinden.

Teddy schreibt, er verwende einfach Booster, bei welchen es keine Rolle spielt, wenn die verschiedenen Stromkreise kurz miteinander verbunden sind. Wie löst man das aber mit ESU-Boostern? Wenn ich den Mittelleiter für eine gute Schleiferlänge entferne, kriegt die Lok keinen Strom mehr. Und es wird einige Stellen geben, wo die Loks/Züge relativ langsam unterwegs sind. Wie löst man es, dass sie dort nicht stehen bleiben?

Bei Mehrfachtraktionen gibt's dieses Problem nicht, da abwechselnd eine der Loks immer Strom hat. - Die beiden Loks dürfen dann einfach elektrisch nicht verbunden sein (z.B. via stromführende Kupplungen), ansonsten haben wir wieder das gleiche Kurzschlussproblem. Was mich auch stören würde, bei einem solchen stromlosen Übergang werden die Lichter der Loks und auch jene der Waggons für einen kurzen Moment ausgehen. Das sieht nicht schön aus.

Ich habe gesehen, dass ESU (und auch andere) sogenannte Power Packs anbieten, welche via Akku die Loks während den stromlosen Abschnitten zuverlässig weiterhin mit Strom versorgen. Das hört sich nach DER Ideallösung an, hat aber aus meiner Sicht mind. zwei Wermutstropfen: Einerseits ist es unklar, ob die zusätzlichen Decoder mit den Akkus (= Power Pack) in jede Lok passen und andererseits, bei einem Stückpreis von 41 Franken wird mich diese Lösung insgesamt 4300 Franken kosten, was meine Anlage gleich um einen Drittel kostspieliger macht, als sie ohnehin schon sein wird. :eek:

Gibt's noch andere Lösungen?
 
Salut!
Bei Märklin wie auch bei ESU besteht aber das Problem, dass zwar die Masse verbunden werden kann, aber NIEMALS, wirklich NIEMALS der Mittelleiter!
Ach wirklich? Märklin behauptet das Gegenteil und auch von ESU kenne ich derartige Aussagen nicht.

Gegen die Verbindung zweier Stromkreise gibt es Mittelleiterwippen. ESU schreibt dazu:
"Trennen Sie die einzelnen Stromkreise mindestens einpolig:
Unterbrechen Sie bei Dreileitergleisen die Punktkontakte, bei
Zweileitergleisen mindestens eines der beiden Gleise.
Wir empfehlen Ihnen, auf einer Anlage möglichst nur einen Typ
Booster zu verwenden: Im Mischbetrieb kann es aufgrund
unterschiedlicher Gleisspannungen und Signallaufzeiten zu Problemen
beim Überfahren von Trennstellen kommen. Ist ein
Mischbetrieb dennoch nicht zu vermeiden, empfiehlt sich bei
Dreileitergleisen der Einbau von Schleiferwippen an den Übergängen."

Ich verstehe das so: nutzt man ECoS und ECoSBoost, dann braucht man keine Mittelleiterwippe, weil nur ein Typ Booster verwendet wird (kein Mischbetrieb).

Zur Klarstellung: eine dauerhafte Kabelverbindung der Boosterausgänge (Mittelleiter) ist verboten, das kurzzeitige Verbinden durch fahrende Züge ist kein Problem. Zu auf der Uebergangsstelle abgestellten Loks gibt es unterschiedliche Aussagen (beim alten System 6021/6017 war dies ausdrücklich erlaubt). Ich würde die Uebergänge auf freier Strecke vorsehen und dort niemals Züge abstellen.
 
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Nic

Zugbegleiter
Danke Lemmi

... spannend :D Wir haben hier Aussagen von "NIEMALS!!" bis "kein Problem".

Wenn's bei mir dann soweit ist, werde ich vermutlich zwei Booster "opfern" und die knapp 500.-- als Risiko-Kapital-Investment betrachten. :rolleyes: Die Verlockung ist einfach zu gross, auf stromlose Abschnitte - und damit auf zusätzliche Kosten von 4'300.-- der Power-Packs - verzichten zu können. Einfach einen Mittelleiter-Isolierer (dieses rote Plastik-Teilchen) einsetzen, die Massen trennen und fertig ist der Übergang. :cheesy: Wär natürlich ein TRAUM, wenn das so funktioniert.
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo Lemmi, hallo Nic

Märklin wie auch ESU schreiben "kurzzeitig erlaubt, es darf aber keine Lok stehen bleiben". Ich interpretiere daraus "nie", denn es wird früher oder später eine Lok da drauf stehen bleiben.

Die vollwertigen mfx-Booster von Märklin und ESU sind mehr als nur ein Booster. Diese haben einen eigenen Gleisformatprozessor eingebaut und sind damit eine versteckte Zentrale, die lediglich ihre Befehle ausschliesslich von der Firmeneigenen offiziellen Zentralen erhalten kann. Am Ausgang haben diese Booster (und auch die Zentralen) eine H-Brücke als Leistungsverstärker eingebaut. Der CAN-Bus, welcher die Befehle von der Zentrale zum Booster übertragen haben prinzipbedingt eine Latenz. Damit ist nicht mehr garantiert, dass dasselbe Digitalsignal zur selben Zeit am Ausgang der Booster zur Verfügung steht. Haben die H-Brücken der Booster am Ausgang einen unterschiedlichen Pegel, dann sind die beiden Stromkreise mit einem unterschiedlichen Spannungspotenzial von bis zu 38V unterwegs. Überfährt nun eine Lok die Trennstelle und stellt einen Kurzschluss her, dann ist der Kurzschlussstrom nicht nur von der Boosterspannung ca. 19V sondern von der verdoppelten Boosterspannung ca. 38V gespiesen. Einerseits kann dadurch der Kurzschlussstrom bedeutend höher sein als bei einem "normalen" Kurzschluss, andererseits ist es elektronisch umständlicher einen Kurzschluss mit einer Fremdspannung (und das ist ein nicht gleich geschalteter Booster) zu erkennen.

Nochmals: Die neuen Märklin- und ESU-Booster würde ich NIE wirklich NIE auch nur kurzzeitig irgendwie verbinden.

Bei den alten Märklin-Booster 6015/6017 war das Prinzip anders: Diese haben das bereits von der Zentrale gelieferte Gleissignal 1:1 verstärkt. Es war auch kein CAN-Bus zwischen Zentrale und Booster, sondern eine simple Kupferleitung mit dem fertigen Gleissignal drauf. Das Gleissignal wurde nicht erst im Booster aufbereitet. Das hat die Latenz vernachlässigbar klein gehalten. Man konnte sagen, die Ausgänge bei Booster und Zentrale sind immer identisch (bzw. die Schaltzeiten der Transistoren war grösser als die Latenz des Signales zwischen Zentrale und Booster). Deshalb war es bei den alten Märklin-Boostern auch möglich diese für längere Zeit parallel zu schalten. Sie bekämpften sich nicht gegenseitig.

Solche dumme Booster gibt es auch heute noch massig von verschiedensten Herstellern zu kaufen. Mir sind eigentlich nur die neuen Märklin und ESU Booster bekannt, die einen eigenen Gleisformatprozessor eingebaut haben (will aber nicht heissen, dass die Liste abschliessend ist). Alle diese dummen 1:1 Booster erlauben grundsätzlich ein parallelschalten des Ausganges.

Die Märklin und ESU Booster sind meiner Meinung auch zu teuer für eine grosse Anlage wo eine zweistellige Anzahl Booster nötig sind. Es gibt 8A-Booster ab ca. CHF 150.- zum selbst zusammenlöten, ab ca. CHF 180.- als Fertiggerät. Einziger Nachteil: die mfx-Anmeldung funktioniert im Booster-Stromkreis nicht. Was solls, die Lok muss halt das erste Mal auf dem Zentralen-Stromkreis aufgegleist werden.

Die ESU PowerPacks sind im Prinzip ein oder mehrere Kondensatoren, ein Widerstand und eine Diode. Kostenpunkt: ca. CHF 1.-. Zusammengelötet, verpackt und mit dem ESU-Logo versehen: ca. CHF 40.-. Ein weiterer Vorteil der selbst gebauten Variante: Es können gleich so viele Kondensatoren verbaut werden wie in der Lok Platz finden.

Eine vollständige Massetrennung ist nicht ganz einfach hin zu kriegen. Es reicht nicht, wenn man die schweineteuren roten Hütchen von Märklin (man kann auch ein billiges Stück Schrumpfschlauch verwenden dafür) bei den C-Gleisen dazwischen steckt. Spätestens wenn ein Zug darüber fährt ist die Massetrennung je nach Lok und Wagen relativ lange überbrückt (insbesondere bei den alten Metallwagen mit Metallkupplungen). Eine Massetrennung erachte ich deshalb nur für theoretisch möglich, in der Praxis aber nicht umsetzbar (das hat Märklin wohl auch gemerkt, wie die Booster-Tausch-Aktion zeigt).

Ich selbst habe diverse Loks und vor allem Treibzüge mit zwei Schleifern (je einer ganz vorne und ganz hinten). Ich habe diese jeweils bewusst als gemeinsame Stromaufnahme verwendet. Bei diesen Zügen habe ich (fast) keine Kontaktprobleme mehr. Loks mit nur einem Schleifer bleiben mir aber an den unmöglichsten Orten dauernd stehen (insbesondere auf dem K-Gleis, aber auch regelmässig auf dem C-Gleis). Auch zwei elektrisch nicht verbunden Loks bleiben regelmässig liegen, wenn auch nicht so oft (die eine arbeitet wie wild, die andere blockiert). Dasselbe Problem hat offenbar auch das Miniatur-Wunderland. Auch sie haben alle Züge mit mehr als einem Schleiffer zur Stromaufnahme ausgerüstet.

Und noch ein Tipp für dich Nic: Denke nicht zu viel daran wieviel dich das ganze am Ende kostet. Kaufe das was du dir leisten kannst. Und schaue immer, ob es eine günstigere Alternative gibt. Abgesehen vom Rollmaterial gibt es fast nichts, was man bei den konventionellen Modellbahnern kaufen muss. Es gibt wirklich für fast alles eine bessere und/oder günstigere Alternative.

Gruss
Teddy
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Jimmy

Teammitglied
Moderator
Hallo Nic
10A Sicherungen waren gestern. Heute wird bei gleichem Querschnitt mit 13A abgesichert. Du hast somit 690W mehr verfügbar.
Gruss Jimmy
 
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Nic

Zugbegleiter
Wie funktioniert das mit den Mittelleiterwippen? Wie sieht es da mit Kontaktproblemen aus? Wie gut sind jene Wippen sichtbar? Gibt's noch weitere Lösungen?
 
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teddych

Teammitglied
Innendienst
Hoi Nic

Märklin verkauft solche Mittelleiterwippen. Ja, die Kontaktprobleme sind dieselben, wie wenn du 6cm Gleis ohne Mittelleiter einbaust. Und die Wippen sind sichtbar, sie müssen ja den Schleifer 1-2mm über den Mittelleiter anheben.

Andere Lösung: Nicht-ESU und Nicht-Märklin-Booster (zumindest grob gesagt). Mir ist nicht ganz klar, wieso du derart an diesen teuren und aus meiner Sicht unvollkommenen Boostern hängst.

Gruss
Teddy
_________________
S-88-Rückmeldung
 
Salut!
Die vollwertigen mfx-Booster von Märklin und ESU sind mehr als nur ein Booster. Diese haben einen eigenen Gleisformatprozessor eingebaut und sind damit eine versteckte Zentrale, die lediglich ihre Befehle ausschliesslich von der Firmeneigenen offiziellen Zentralen erhalten kann. Am Ausgang haben diese Booster (und auch die Zentralen) eine H-Brücke als Leistungsverstärker eingebaut. Der CAN-Bus, welcher die Befehle von der Zentrale zum Booster übertragen haben prinzipbedingt eine Latenz.
Kann man das irgendwo nachlesen?
Ich habe gehört, dass das Gleissignal von der Zentrale zum Booster geführt und dort nur verstärkt wird. Der TFP im Booster wird angeblich nur für die mfx-Rückmeldungen benötigt. Insofern gäbe es da keine Probleme mit Latenzen. Wenn die Booster das Gleissignal mit eigenen TFP erzeugten, würde das natürlich zu Problemen führen. Aber so scheint es nicht zu sein.
Ich habe keinen solchen Booster hier und kann es nicht ausprobieren.

Ein PDF von Märklin, bei dem es auch um Booster geht:
http://maerklin.de/media.php/de/service/faq/Technik-Tipp-315.pdf
Erstaunlicherweise heisst es dort sogar beim 6015/6017, dass keine Mittelleiterwippen erforderlich seien - das Risiko würde ich nicht eingehen.
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hoi Lemmi

Märklin schreibt u.A. in deinem Tip, dass Booster mit dem CAN-Bus angeschlossen sind. Der CAN-Bus kann das Gleissignal nicht im Originalformat übertragen. Ich schliesse daraus, dass das Gleissignal im Booster neu erzeugt werden muss. Auch benötigen die Booster die Gleisformatprozessor-Software um arbeiten zu können (also die Software, die das Gleissignal erzeugt).

Bei den alten Boostern 6015/6017 war das anders, da war das Gleissignal wirklich auf den Leitungen vorhanden.

Gruss
Teddy
_________________
Was ist meine Modelleisenbahn wert?
 
Der CAN-Bus kann das Gleissignal nicht im Originalformat übertragen.
Märklin nutzt da Stecker/Buchsen mit sechs, sieben, neun oder zehn Pins. Der eigentliche CAN-Bus kommt mit zwei oder drei Leitungen aus.
Zahlenmässig ist die Uebertragung des analogen Boostersignals also nicht ausgeschlossen.

Nach meinem Kenntnisstand sind die auf dem CAN-Bus übertragenen Informationen auf einer anderen Ebene als die Daten, die ans Gleis gehen.

Wir wissen es beide nicht, wir spekulieren beide nur.
Wenn jeder Booster die Gleissignale mit seinem GFP erzeugen würde, müsste es massive Probleme geben. Da es keine Probleme gibt, schliesse ich daraus, dass es einen GFP gibt, der das Gleissignal zentral erzeugt und analog an alle Booster verteilt.
 
Der Experte im RocRail-Forum schreibt auch: "Märklin-Zentralen u. -Booster haben Halbbrücken-Endstufen mit fester Masse."
Bei dem beschriebenen CAN-Bus (Link im Forum) ist eine Leitung für LocoNet reserviert, dies ist also nicht der CAN-Bus von Märklin.

Aktuelle Märklin-Zentralen und -Booster haben Vollbrücken - und beim siebenpoligen Boosteranschluss sind weiterhin zwei Leitungen, deren Belegung mir nicht bekannt ist.
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Der Experte im RocRail-Forum schreibt auch: "Märklin-Zentralen u. -Booster haben Halbbrücken-Endstufen mit fester Masse."
Damit sind die Märklin 6015 und 6017 gemeint. Auch massebezogene Booster genannt. Einen solchen Booster habe ich selbst schon entwickelt und zusammengebaut (wenn auch noch mit gewissen Abstrichen). Diese Booster sind "dumm" und können lediglich ein vorhandenes Gleissignal verstärken.

Aktuelle Märklin-Zentralen und -Booster haben Vollbrücken
Oder auch H-Brücken-Entstuffen genannt. Diese sind Nicht-Massebezogene Booster. Die Masse im Booster intern ist nicht die Schienenmasse. Märklin schreibt selbst überall, dass diese Booster über den CAN-Bus angeschlossen sind.

Bei dem beschriebenen CAN-Bus (Link im Forum) ist eine Leitung für LocoNet reserviert, dies ist also nicht der CAN-Bus von Märklin.
Der CAN-Bus ist ein Industriebus und wurde ursprünglich in der Autoindustrie verwendet. Der CAN-Bus hat genau drei Leitungen: GND, Data-High und Data-Low. Selbstverständlich können in einem Kabel weitere Adern für anderes verwendet werden.

Es wäre interessant zu wissen, ob neben dem CAN-Bus-Signal noch das fertige Gleissignal auf dem Kabel verfügbar ist.

Gruss
Teddy
_________________
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