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Betriebssichere Minimal Radien für H0m oder N

railCare2021

Bahnlehrling
Hallo zusammen

Ich bin ganz neu hier und hoffe schon mal auf Eure Hilfe.

Seit Wochen - ja eigentlich seit Jahren - hoffe ich bald meine diversen Modelle diverser Spuren fahren zu sehen. Leider fehlt eigentlich der Platz dafür.

Eine Idee, welche mich seit einiger Zeit nicht mehr loslässt, ist die Idee einer kleinen "Der Wand entlang-Bahn". Gerne würde ich sie als Kreis oder Hundeknochen ausbilden. Eine Pendelbahn würde mir weniger zusagen.

Da sie möglichst Betriebssicher sein soll, muss ich zuerst in Erfahrung bringen, welches die kleinstmöglichen Radien sind, welche auf einer Spur H0m oder Spur N-Anlage sein dürfen.

Welche kleinsten Radien sind in Verbindung mit einem Wendel machbar? Auch hier wieder für die Spur H0m oder N.

Könnt Ihr mir da etwas weiterhelfen?

Erst wenn ich diese Fakten beisammen habe, kann ich wirklich an die Planung einer Kleinstbahn denken.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!

Gibts Leute in diesem Forum, die eine solche "Entlang der Wand-Bahn" haben und mir Ihre Layouts zeigen würden?
 
H

hannah

"Entlang der Wand-Bahn"
Guten Morgen (?)

und willkommen bei uns.

Bei nicht einsehbaren Anlagenteilen kommst Du mit den herstellerseitig angebotenen Mindestradien aus; in der Regel R1. Auf einsehbaren Anlagenteilen sollten Bögen im Mindestradius durch Geländeeinschnitte und/oder mit Bäumen, Häusern etc. kaschiert werden.

In einem Gleiswendel solltest Du 50% zuschlagen und 0,3 % Steigung nicht überschreiten. Im Falle zweigleisiger Streckenführung auf die Gleismittenabstände achten!
Generell ist für die Bestimmung des Mindestradius die Herstellerangabe für die längste Loki maßgebend.

Selber hatte ich eine "An der Wand lang und durch die Wand" H0-Anlage wie grob skizziert:

1609130715899.png
[Eigenes Werk heutigen Datums, (C) bei modellbahnforum.ch]

Die Kehrschleifen und die verdeckte Spitzkehre zum Kopfbahnof auf der oberen Ebene hatten einen Radius von 380 mm. In Beitrag #4 findest Du den Gleisplan.

Empfehlen will ich Dir einen Kreisverkehr, weil die Kehren eines Hundeknochen- oder Kehrschleifen-Layouts sehr viel Platz benötigen. Türen und Fenster kannst Du hingegen mit entnehmbaren Segmenten überbrücken.
Bei knappen Platzverhältnissen solltest Du auf Trassenführung auf unterschiedlichen Ebenen verzichten.

Als Entscheidungshilfe mag Dir dienen, dass meine ehrgeizig verwegene Installation Geschichte ist.

"Weniger ist Mehr"-Gruß aus Tornesch

Hannah
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo und willkommen

Der kleinste Radius den Bemo anbietet für H0m ist 330mm. Es gibt diverse Modellbahner die fluchen, diesen Radius verwendet zu haben. Aber es kommt halt immer darauf an was am Ende auf den Gleisen verkehren soll und halt auch wie viel Platz wirklich zur Verfügung steht.

Ich selber baue nur H0 und verlege da 600mm und mehr (offizieller Mindestradius ist für das gesamte Rollmaterial ist 360mm). Aber auch mit 600mm habe ich eine Konstellation verbaut, die mir ein paar wenige Züge fast aus den Gleisen schmeisst.

Interessant diesbezüglich ist auch folgender Link: http://www.nebenbahn.ch/faq/FAQ_V0.1.pdf sowie www.morop.eu/de/normes/nem111_d.pdf

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung RailControl
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Guten Morgen railCare

Ich empfehle immer, grundsätzlich mit den grösstmöglichen Radien zu planen, nicht mit den kleinstmöglichen. Aber letztendlich ist zur Hauptsache wohl der zur Verfügung stehende Platz massgebend!

Rein technisch kannst du sicher mit den von Hannah empfohlenen Radien als Basis planen, wobei auch dein Betriebs- und Fahrzeugkonzept eine Rolle spielen wird: Kurze Züge mit zweiachsigen Wagen fahren in eher engen Gleisbögen betriebssicherer als lange Züge mit (z.B.) vierachsigen Reisezugwagen ...
Optisch gesehen könnte ein sichtbarere Gleisbogen in H0 mit 500 mm mit Betrachterstandpunkt auf der Innenseite vertretbar sein, mit Betrachterstandpunkt auf der Aussenseiteseite eher nicht, schon gar nicht mit langen Vierachsern. Für H0m und N kannst du mit entsprechend kleineren Radien planen.

N.B. Zum Vergleich: Beim Vorbild RhB baute man seinerzeit die Berninabahn mit 70 m Bogenradien, die Stammstrecke mit 120 m (Landwasserviaduckt 100 m). Ich verlegte seinerzeit eine H0m Strecke (Punkt zu Punkt, RhB Stammnetz) mit einem Mindestradius von 650 mm ... entspricht einem Vorbildradius von 56.5 m.

N.B. 2: ... und hier noch etwas ganz trockene Theorie: Modellbahnnorm nach NEM 111. Man hört allerdings ab und zu schon mal, die Generierung dieser Normen würden von Herstellerkreisen beeinflusst ... (?).
 
Zuletzt bearbeitet:
H

hannah

@railCare2021

Nachtrag zu Mindestradien

Von entscheidender, technischer Bedeutung ist das verwendete Kupplungssystem:
Kurzkupplungskulisse (KKK) (J/N),
Vorentkupplung (J/N)

und die angestrebte Betriebsart: Reiner Fahrbetrieb, Rangierbetrieb oder Kombination aus beiden.

Auf R1-Radien ist mit KKK nur sicherer Fahrbetrieb mit voll gekuppelten Wagen möglich. Rangierbetrieb, Vorentkuppelt und Geschoben funktioniert nicht, schon gar nicht auf Weichenstraßen mit Standardweichen und zugehörigen Ausgleichsbögen. Entkupplungsgleise müssen bei dieser Geometrie 15 cm Abstand zum Ausgleichsbogen haben.

Von entscheidender, optischer Bedeutung ist dein Anspruch an das Anlagenkonzept:
Spielanlage, Fahranlage, oder Vorbildnahe Anlage.

Bei einer Spiel- oder Fahranlage geht R1 mit Standardweichen- und Standardgleisgeometrie in Ordnung.
Strebst Du eine Vorbildnahe Anlage an, sind R1-Bögen auf einsehbaren Anlagenteilen und Standardgleisgeometrie in Bahnhofsbereichen obsolet. Vierachsige Diesel-, oder E-Loks und Schlepptender-Dampfloks in Verbindung mit Drehgestell-Personenwagen quälen sich, fast lächerlich anmutend, übers Layout.

Mehr "Munition" für deine "Planungskanone" kann ich Dir, bei jetzigem Kenntnisstand, nicht liefern und grüße aus Freude an der Modellbahn aus Tornesch

Hannah

:moba4ever:
 

gexi

Bahnlehrling
Eine Idee, welche mich seit einiger Zeit nicht mehr loslässt, ist die Idee einer kleinen "Der Wand entlang-Bahn". Gerne würde ich sie als Kreis oder Hundeknochen ausbilden. Eine Pendelbahn würde mir weniger zusagen.

Da sie möglichst Betriebssicher sein soll, muss ich zuerst in Erfahrung bringen, welches die kleinstmöglichen Radien sind, welche auf einer Spur H0m oder Spur N-Anlage sein dürfen.

Gibts Leute in diesem Forum, die eine solche "Entlang der Wand-Bahn" haben und mir Ihre Layouts zeigen würden?
Hallo railCare2021

Dein Projekt mit HOm und N tönt spannend. - Seit längerer Zeit arbeite ich selber an einer Rundum-Anlage in Normalspur (1:160). Aus Mangel an Platz und aus Sicherheitsgründen verzichte ich auf eine Wendel. Ansonsten empfehle ich Dir, die Tipps in diesem Thread zu beherzen.

Aus meiner Sicht ist eine «Entlang der Wand-Bahn» ein optimales Betriebskonzept. Meine Verkehrsebene befindet sich im Schnitt auf 140cm. Unter den Segmenten habe ich Schubladenblöcke auf Rollen (z.B. von einem schwedischen Möbelkonzern) platziert. Die sichtbaren Segmente sind zwischen 30 und 60 cm tief; im versteckten Bereich zwischen 70 und 90 cm.

Urs
 

Anhänge

  • plan_segmentanlage.pdf
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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Salü Urs

Demnach schätze ich den Radius zwischen Modul 3 und 5 auf ca. 30 - 35 cm ...

Sehr interessantes Konzept, gefällt mir sehr :cool:

Persönlich würde ich die Anlagen natürlich im Zustand der Epoche III bauen; so habe ich diese Strecken und Bahnhöfe beim Vorbild noch gesehen: Alles einspurig, trotzdem verkehrten vereinzelte Schnellzüge ab Zürich via Othmarsingen; der Güterverkehr war zudem auf beiden Linien (Oth-Mäg wie auch Oth-Bir) relativ dicht.
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi zaeme

Muss da René widersprechen; bei mir fahren die Drehgestellwagen eigentlich besser als die langen 2-achsigen Gueterwagen; die verkanten eher in engen Radien

Gruss Barni
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
bei mir fahren die Drehgestellwagen eigentlich besser als die langen 2-achsigen Gueterwagen
Ist absolut richtig, da auf Grund des bei Drehgestellen kürzeren Achsstands im Gleisbogen auch der Anstellwinkel Rad-Schiene kleiner wird. Bei Zweiachsern konstruierte man schon früher sich radial ausrichtende Radsätze; auch die Re 460 stellt ihre Radsätze von selbst radial ein - erlaubt höhere Vmax in Gleisbögen.
Bei meiner in #4 gemachten Aussage dachte ich eher an das mögliche Kippmoment beim Anfahren in steilen, engen Gleisbögen mit (relativ) hoher Anhängelast ...
 
H

hannah

bei mir fahren die Drehgestellwagen eigentlich besser
jepp Barni,

deshalb sind bei den aktuellen ROCO-Donnerbüchsen ja auch "gut getarnte Drehgestelle" verbaut. ;)

Hier noch meine persönliche Meinung:

Wer über Mindestradien nachdenken muss, sollte Drehgestell-E/Dieselloks, Schlepptenderdampfer und Schnell/Eilzugwagen von seiner Wunschliste streichen. Selbes gilt für zweigleisige Streckenführung auf unterschiedlichen Ebenen. Dass es mit R1 und R2 technisch funktioniert sollte kein Argument sein.

Auf einem Spur-Null-Diorama mit 180 x 60 cm Fläche hat's jedenfalls nicht mal Platz für Weichen!
(ca. 90 x 30 cm in H0)

Dogmatischer Gruß aus Tornesch

Hannah
 

railCare2021

Bahnlehrling
Hallo zusammen
Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe. Leider habe ich nur eine Seitenwand zur Verfügung, da meine Anlage im Wohnzimmer ihren Platz finden muss.
Das Rollmaterial dass dabei in H0m zum Einsatz käme bestünde aus Ge 4/4 I + II, Ge 6/6 I + II 4achsigen Personenwagen und mehrheitlich 2achsigen Güterwagen.

Ich muss leider wirklich mit den kleinstmöglichen Radien an beiden Enden der Anlage planen. Auf der Strecke habe ich dann "mehr Platz".

Ich würde halt schon gerne eine 2stöckige Anlage bauen. Welche Radiusgrösse soll man hier nun definitiv nicht unterschreiten?
Und welches Gleismaterial soll ich verwenden?

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!

Ich heisse übrigens Stefan und bin Lf bei railCare in Schafisheim/Hunzenschwil.
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Stefan

Hier ein pragmatischer Vorschlag: Kauf dir doch einfach mal eine Schachtel mit gebogenen Bemo-Gleisen und mach' Versuche ... insbesondere mit der C'C' (Ge 6/6 I)

Übrigens, hast du's gewusst? Würde man die bahnbetriebliche Entstehungsgeschichte von railCare als "Stammbaum" aufzeichnen, müsste man wohl bei der EBT beginnen ...
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Stefan

versuch, wie René es vorgeschlagen hat, einfach einmal rum zu probieren. Klar hat Hannah recht, wenn sie da für möglichst modellgerechtes Bauen plädiert, aber sie hat offensichtlich auch auch Spass an der Beschränkung auf kleine Nebenbahnfahrzeuge und eigentlich nicht vorhandene Rangiermöglichkeiten.....Wem nun aber halt Schnellzüge und grosse Loks besser gefallen, der soll sich doch trotz beschränktem Platz nicht verbiegen müssen, denn bei jeder noch so tollen Anlage müssen Kompromisse eingegangen werden. Wer damit absolut nicht leben kann, muss sich halt einem Club anschliessen, der echte Loks und Wagen betreibt.

Barni

Ps: @plusplus die ex VHB ex RM Colani-Loks stehen bei mir auch auf der Wunschliste...Zwei Drehgestelle haette ich ja scho....
 
Zuletzt bearbeitet:

gexi

Bahnlehrling
Ich heisse übrigens Stefan und bin Lf bei railCare in Schafisheim/Hunzenschwil.
Hoi Stefan

Bei H0m muss ich passen. - Aber Dein Nickname ist mir schon vorher aufgefallen. Dazu unten ein Schnappschuss vom im Bau befindlichen Bahnhof Othmarsingen in N.

Am Anlagenende verwende ich hier Radien zwischen 25 und 37 cm. Dort führt die Strecke in den «Untergrund» via Rampe. Hier könnte man dann alternativ auch eine Gleiswendel einbauen um den nötigen Abstand zur oberen Ebene zu erreichen. Ob die Wendel bei diesem Radius aber auch betriebssicher wäre? (Der graue Strich markiert den Durchbruch zwischen Werkstatt und Hobbyraum.)

Wie hier bereits erwähnt wurde, bevorzuge ich nach Möglichkeit auch nur Wagen mit Drehgestell.

bahnhof_othmarsingen.jpg


railCare.jpg
bahnhof-othmarsingen.jpg
 
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