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Anzahl Rückmelder pro Block?

Eric

Stellwerker
Hallo Leute, hallo Digitalspezialisten

Ich befasse mich mit der Frage, meine bestehende kleine Anlage zu digitalisieren. Viel habe ich in den letzten Tagen gelesen und mich versucht schlau zu machen.

Jetzt stehe ich aber etwas an und möchte eure Meinung kennen lernen:
  • wie viele Rückmelder pro Halteblock (vor Signalen) sind nötig/sinnvoll?
  • gibt es diesbezüglich einen Unterschied zwischen Halteblock im Bahnhof und Halteblock im nicht sichtbaren Bereich der Anlage (Schattenbahnhof)?
Hintergrund meiner Fragen:
Ich möchte meine Züge möglichst genau (punktgenau) anhalten lassen.
Damit die Lok schön gleichmässug abgebremst wird wäre eigentlich ein Rückmelder sinnvoll. Da besteht aber die Gefahr, dass die Lok über das Signal "durchrutscht". Dieses durchrutschen möchte ich aber aus platzgründen verhindern, also müssten 2 Rückmelder pro Halteblock eingerichtet werden. Einen zum Bremsen, den anderen kurz vor dem Signal zum stoppen.
Ich stelle mir jetzt aber vor, dass dies nicht sehr schön ausschaut wenn die Züge unregelmässig abgebremst werden. Da wird es doch meinen Preiserleins schlecht...
Auch ist es natürlich eine Kostenfrage.

Und da stellen sich bei mir gleich noch ein paar Fragen:
  • lässt sich der Bremsweg oder der Haltepunkt der Loks in der Steuerungssoftware einstellen?
  • wenn die Loks korrekt eingemessen sind ist dann der Bremsweg/Haltepunkt bei allen Loks der gleiche?
tausend Fragen.....:rolleyes:
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo Eric

Deine bisherigen Überlegungen sind soweit richtig.

Aktuelle Decoder und viele Steuerungssoftware unterstützten eine Anfahr und Bremsverzögerung, d.H. ein Zug wird langsam beschleunigt und auch langsam wieder angehalten.

Ich persönlich arbeite lieber mit der Bremsverzögerung in der Hardware, sprich der Decoder. Somit wird beim ersten Rückmelder der Zug langsam abgebremst auf eine Minimalgeschwindigkeit. Diese wird dann bis zum zweiten Rückmelder beibehalten, wo der Zug dann auf wenige cm genau zum stehen kommt.

Wenn du Strecken hast, bei denen ein punktgenauer Halt nicht nötig ist, kannst du auch mit nur einem Rückmelder arbeiten. Das setzt dann aber voraus, dass nach dem Rückmelder noch ein oder zwei Meter Auslauf zur Verfügung steht.

Aus Platzgründen würde ich im Schattenbahnhof mit zwei Rückmeldern arbeiten, damit die Züge schön bis ans Ende des Gleises fahren.

Gruss
Teddy
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Diodentrick, auch für S88 mit Optokoppler
 

aetzchef

Zugbegleiter
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

hallo,
vielleicht ist meine lösung nur für mich die beste, aber viele wege ...
situation:
anlage digital mit control-unit, k-gleis, blocksystem mit 6 abschnitten, analog mit stromlosen abschnitten (max. 12 cm länge), gestreckte länge rundkurs ca. 63 m, anlagenlänge 9m.
kürzester blockabschnitt 4m, längster 12m,
vorgaben:
keine auf der strecke haltende züge sichtbar, züge halten nur im untergrund,
ansteuerung über wechselstrom-gleiskontakte (6-10mm lang), halbwelle, gleichspannungsrelais 5V bistabil, 2 wechsler.
schaltung bei mehrfachtraktion (auch überführungsfahrt z.b. mit 4 gekuppelten lokomotiven) durch 1. achse des zuges, automatisch.
absolut sicherer pendelzugbetrieb zwischen den bahnhöfen direkt (in der "falschen" richtung).
fliegende überholung.
(rückmelder, display, bildschirm, pc, elektronikomponente nicht erforlich, so funktioniert es seit 3 jahren).
herzliche grüsse
aetzchef
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo aezchef

Mit der Vorgabe, dass Züge nur im Untergrund halten ist natürlich die Ausgangslage ganz anders. Ich habe schon den Anspruch, dass meine Züge auch auf einer offenen Strecke mal vor einem roten Signal zu stehen kommen können. Dann ist die Hammer-Methode Strom-Aus irgendwie nicht agebracht...

Aber ansonsten ist deine Lösung vermutlich betriebssicherer als jegliche PC-Software.

Gruss
Teddy
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Kontaktgleis im Selbstbau
 

Eric

Stellwerker
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Somit wird beim ersten Rückmelder der Zug langsam abgebremst auf eine Minimalgeschwindigkeit. Diese wird dann bis zum zweiten Rückmelder beibehalten, wo der Zug dann auf wenige cm genau zum stehen kommt.
Hallo Teddy, danke für deine Ausführungen.
Wie schaut denn dieses Abbremsen bis zum Stillstand mit 2 Stufen (also 2 Rückmeldern) aus? Ist der entgültige Stopp dann nicht etwas ruckartig?
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

nHallo Eric

Wenn du mit der Bremsverzögerung der Decoder arbeitestwird es nie einen ruckartigen Halt geben (ausser bei einem Kurzschluss).

Aber es ist halt so, dass je schneller die Minimalgeschwindigkeit eingestellt ist, desto weiter wird dann nach dem Rückmelder gefahren, bzw. sanft angehalten. Ich stelle deshalb die Minimalgeschwindigkeit schon ziemlich langsam ein, dann halten die Loks ca. 5 - 10 cm nach dem Rückmelder.

Oder aus dem umgekehrten Blickwinkel betrachtet: Je mehr Platz du zur Verfügung hast, desto schneller kannst du fahren und/oder desto grösser kann deine elektronische Masse (Bremsverzögerung) sein.

Gruss
Teddy
_________________
LED an Wechselstrom
 

aetzchef

Zugbegleiter
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

hallo Teddy,
der untergrund ist meine notlösung, weil ich keine lösung fand, einen einigermassen realistischen ablauf zu entwickeln, eine Köf mit einem tankwagen und einen ICE punktgenau halten zu lassen, ohne dass es bei einem der beiden albern wirkt.
vielleicht kann man es eines tages so lösen:
ein schaltkontakt etwa 2m vor dem signal setzt ein programm in gang, das die geschwindigkeit des jeweils in frage kommenden zuges, bezogen auf eine auswertung der reststrecke auf 0 regelt.
für mich nicht utopie, sondern zukunftsvision.
herzliche grüsse
aetzchef
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo aetzchef

Das ist bereits mit heutigen Decodern möglich und nicht mehr Zukunftsmusik. Bei guten Decodern kann die Maximalgeschwindigkeit und auch die Bremsverzögerung eingestellt werden. Auch gibt es Decoder (z.B. der LokPilot), der noch weitergehende Möglichkeiten eröffnet. Bereits mit einstellbarer Vmax und Bremsverzögerung sind relativ genaue Punktlandungen möglich. Wenn man sich in die zusätzlichen Möglichkeiten einarbeitet sind auch realistische Varianten möglich.

Grundsätzlich wäre es aber auch möglich derartiges in der Steuerungssoftware zu implementieren. Ich gehe davon aus, dass es die eine oder andere Software bereits gibt, kenne aber keine Beispiele.

Gruss
Teddy
__________________________
Flüsterschleifer im Selbstbau
 
S

sbbre460

AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo,

Ich verwende in meinen Blöcken mindestens 3 Gleisbesetztmelder, bei längeren Blöcken sogar vier, wobei in allen Blöcken in beiden Richtungen gefahren wird. Stopp-Bremsen-Stopp wenn 3 Melder, Stopp-Fahren/Bremsen-Bremsen/Fahren-Stopp bei 4 Meldern.

Zusammen mit der Steuersoftware (in meinem Fall iTrain 2.0) ergibt sich so ein sehr realitätsnahes Abbremsen und Beschleunigen. In meinen Lokdecodern (alles SX) habe ich die Anfahr/Bremsverzögerung auf Werte von 5 bis 6 eingestellt (bei max. 7 = starke Verzögerung) und in der Software ist ebenfalls eine recht grosszügige Anfahr- und Bremsverzögerung eingestellt. Die Bremsverzögerung im Dekoder verhindert vor allem das abrupte stoppen, wenn eine Lok schlecht eingemessen ist und darum nicht schon knapp vor dem Stopp-GBM fast zum stillstand kommt. Der Stoppmelder wirkt wie es der Name sagt, als Stopp bzw. Notbremse, mit der Verzögerung im Dedcoder wird das aber stark gedämpft. Im Bremsabschnitt wirkt die Decoderverzögerung kaum, da die Software in etwa die gleiche Wirkung hat.

Ich habe ein Abstellgleis mit nur einem Melder (noch), also ohne realem Stoppmelder. Da ist es so, dass der Stoppmelder als virtueller Melder eingetragen ist, d.h. 45 cm nach Beginn des Melders. Das bewirtkt, dass der Zug (bereits verlangsamt) beim erreichen des Bremsmelders mit dem Abbremsen beginnt und da die Lok eingemessen ist, nach 45 cm den Stopp auslöst. Resultat: Distanz Puffer - Prellbock 5 mm (+/- 2 mm), und das immer und ohne Ausnahme, auch wenn gerade sehr viel Verkehr auf der Anlage herrscht (eingleisige Strecke mit 4 Bahnhöfen und 7 Zügen, wovon ein Pendelzug, wendend auf genanntem Einmelder-Abstellgleis. Obwohl es mit genanntem Pendelzug einwandfrei klappt und auch gut aussieht, werde ich auch bei diesem Prellbockgleis noch einen realen Stoppmelder installieren, so dass auch schlecht eingemessene Loks rechtzeitig und präzis anhalten.

Freundliche Grüsse

Gian
 

Eric

Stellwerker
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

... beim erreichen des Bremsmelders mit dem Abbremsen beginnt und da die Lok eingemessen ist, nach 45 cm den Stopp auslöst. Resultat: Distanz Puffer - Prellbock 5 mm (+/- 2 mm), und das immer und ohne Ausnahme ...
Das ist ja unglaublich!!
Also müsste bei korrekt eingemessenen Loks sogar nur ein Rückmelder genügen um den Zug einigermassen präzise anzuhalten. Zwei Rückmelder würden also der Sicherheit dienen, sind aber scheinbar nicht unbedingt nötig.

Wie ist das eigentlich mit dem einmessen der Loks?
  • Wenn die Lok korrekt eingemessen ist verändert sich das Bremsverhalten mit der Zeit (durch Betriebstemperatur oder andere Einflüsse)?
  • Und kann allenfalls das verändern des Bremsweges auf einfache Weise in der Software korrigiert werden (natürlich nur für die betreffende Lok)?
 
S

sbbre460

AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo Eric,

Das ist ja unglaublich!!
Davon kannst Du Dich gerne einmal bei mir vergewissern :).

Also müsste bei korrekt eingemessenen Loks sogar nur ein Rückmelder genügen um den Zug einigermassen präzise anzuhalten. Zwei Rückmelder würden also der Sicherheit dienen, sind aber scheinbar nicht unbedingt nötig.
Im Prinzip würde ein Rückmelder pro Block genügen - aber Modelleisenbahnloks sind nun mal keine Präzisionsinstrumente, auch wenn der Preis gelegentlich etwas vortäuscht ;) und darum verwende ich immer mehr als einen Melder pro Block (in beiden Richtungen befahrbare Blocks immer mind. 3 GBMs).

Wie ist das eigentlich mit dem einmessen der Loks?
  1. Wenn die Lok korrekt eingemessen ist verändert sich das Bremsverhalten mit der Zeit (durch Betriebstemperatur oder andere Einflüsse)?
  2. Und kann allenfalls das verändern des Bremsweges auf einfache Weise in der Software korrigiert werden (natürlich nur für die betreffende Lok)?
Zu 1. Eine Lok verändert sich mit der Zeit immer, durch Abnutzung der Kohlen/Bürsten, Fett/Oelverlust, allgemeine Alterung, Schmutz usw. Um die besten Einmesswerte zu erhalten, muss eine Lok zuerst auf Betriebstemperatur gebracht werden, indem man z.B. ein paar Runden vor dem Einmessen fährt.

Zu 2. In der Software (im Bild Software iTrain 2.0) kann man die Werte für Anfahr- und Bremsverzögerung getrennt einstellen, dito die Fahrstufensprünge (z.B. bei 127 Fahrstufen ist ein Wert grösser 1, z.B. 3 Sinnvoll.).
Diese Einstellungen hängen sehr stark von den persönlichen Ansprüchen ab, aber auch von der Art, Präzision usw. der Lok. Das muss man mit Versuchen optimieren, bis es für den Modelleisenbahner persönlich stimmt.
Erst wenn die Verzögerungen in der Lok und in der Software optimiert sind, geht man an die Einmessung ran. Eine Einmessung, besonders wenn sie in beide Richtungen erfolgen soll (kann man wählen, ich mache sie immer in beide Richtungen), dauert einige Zeit, je nach Länge der Messstrecke auch über 30 Minuten. Da das vollautomatisch abläuft, kann man in dieser Zeit aber auch etwas anderes tun, wie ich jetzt gerade mit der Beantwortung im Forum :cheesy:.

Loks misst man meistens nur einmal ein und erst wieder, wenn man eine Revision usw. an der Lok gemacht oder etwas anderes verändert hat. Wenn man 3 Melder pro Block nimmt, kommt es auch nicht so genau darauf an, wie präzise die Lok eingemessen wurde. Aber da das Programm die zurückgelegten Wege in Bezug auf die Zeit und Geschwindigkeit berechnet, sind eingemessene Loks sehr wichtig, damit die Ergebnisse einigermassen stimmen.

Hier das Bild der möglichen Einstellungen
iTrain 2.0 Lok-Editor Einstellung Trägheitsimulation_klein.jpg


NB: Bei der Geschwindigkeit trage ich die VMax, bezogen auf meine Anlage (Radien) usw. ein, also nicht die km/h des Originals. Auch im Lokdekoder stelle ich die Vmax. auf die Anlagengeschwindigkeit ein. Es ist falsch, wenn man im Decoder z.B. 230 km/h einstellt und auf der Anlage höchstens mit 100 km/h fährt (bei mir sind es höchstens 70 bis 80 km/h).

Hier das Fenster der vollautomatischen Lokeinmessung, wie sie gerade im Hintergrund am laufen ist
iTrain 2.0 Geschwindigkeitsmessungen_klein.jpg


Freundliche Grüsse

Gian


Nachtrag: Selbstverständlich muss das Einmessgleis aber auch die Stromaufnahme in der Lok absolut sauber sein, damit eine Einmessung störungsfrei verläuft. Bleibt eine Lok bei Fahrstufen von 1 bis etwa 5 stehen, ist ein Service fällig (war bei der Lok, die ich gerade Einmesse, notwendig)
 

Manu83

Heizer
AW: Anzahl Rückmelder pro Block?

Hallo Leute

Ich erlaube mir mal dieses für mich sehr interessante Thema wieder aufzugreifen.

Kann ich sämtliche Loks aus ein und dem selben Gleis einmessen und dann passt das auf allen anderen Gleisen?

Gruss
Manu
 
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