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Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

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huesi61

Zug kurz vor Viadukt gekippt - ein Toter

Drei Wagen des Glacier-Express sind im Wallis entgleist. 15 Personen wurden laut Polizeiangaben verletzt, teilweise schwer. Sie mussten mit dem Helikopter geborgen werden.

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Ein Wagen ist komplett gekippt, ein zweiter steht schräg und der dritte noch einigermassen aufrecht.

Bei einem Unglück der Matterhorn-Gotthard-Bahn im Goms sind drei Zugswagen des Glacier-Express entgleist. Offenbar ist mindestens ein Wagen auch umgekippt. Die Unfallmeldung traf laut Radio Rottu kurz vor 12 Uhr bei der Kantonspolizei ein. Laut Polizeiangaben wurden 15 Personen verletzt, teilweise schwer. Das Onlineportal 1815.ch schreibt, es habe bis zu 27 Verletzte und ein Todesopfer gegeben. Diese Information ist offiziell noch nicht bestätigt. Laut Kilian Ambord, medizinisch-technischer Leiter des Spitalzentrums Wallis, sind die Verletzten seien auf verschiedene Spitäler im Wallis verteilt. Ob es Todesopfer gab, konnte er nicht sagen.
Feedback
Hinweise, Anregungen oder Informationen? Mail an: feedback@20minuten.ch 20 Minuten Online sprach mit einem Augenzeugen, der das Unglück beobachtet hatte. «Ich sass gerade beim Mittagessen auf der Terrasse.» Die Lokomotive und drei Wagen seien noch über die Brücke Richtung Fiesch gefahren. Die hinteren drei Wagen seinen vor dem Viadukt entgleist. Der hinterste Wagen sei Richtung Abhang gekippt und liege beinahe auf dem Dach, der zweithinterste Wagen ist zur Seite gekippt und der dritthinterste, der Restaurant-Wagen, steht beinahe aufrecht.
Schwierige Bergung
Die Bergung der Verletzten war auch gegen 15 Uhr noch nicht abgeschlossen. Eine Augenzeugin beschreibt gegenüber 20 Minuten Online, dass ein Helikopter immer in der Luft sei. Offenbar gestaltet sich wegen des steilen Geländes die Rettungsaktion schwierig. Wie ein zweiter Augenzeuge gegenüber 20 Minuten Online sagt, müssten die Opfer mit dem langen Seil mit dem Helikopter geborgen werden. Im nahegelegenen Feriendorf Fiesch sei ein Lazarett eingerichtet worden. Der Zug war mehrheitlich mit asiatischen Touristen besetzt.
Alle Rettungskräfte des Kantons sind laut Ambord aufgeboten. Die Rettungskräfte sind mit mindestens acht Helikoptern, elf Krankenwagen und drei Feuerwehrautos vor Ort. Laut sf.tv ist neben der Bahnlinie auch die Strasse zwischen Fiesch und Lax gesperrt. Über die Umstände, die zum Unglück führten, ist noch nichts bekannt.
 

Palme

Zugchef
AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Hallo Zusammen,
mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und natürlich den Verletzten. Auch die Helfer brauchen Kraft, um sowas zu verarbeiten. Nach 5 Jahren im Rettungsdienst kann ich das nachempfinden.
 

Eisenbahner

Teammitglied
Moderator
AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Ach du heiliges Stück Sch....! Das sieht schlimm aus! Muss ein schlimmes Gefühl für den Lokführer sein, wenn der Zug auf einmal stehen bleibt, erst nicht weisst warum, und dann im Rückspiegel siehst, dass ein paar Waggons eine ungesunde Stellung haben...
Nach heutigem Stand wird eine technische Ursache vermutet...
Auch ich denke an die Angehörigen der betroffenen Personen, das macht mich sehr betroffen....
 
H

huesi61

AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Der Zug kam nicht zum stehen wegen des Unfalls, der fuhr weiter, die Wagen hat er verlohren !?
Das passierte zum Glück, denn kurz nach der Stelle kommt ein Viadukt.
Es ist traurig das so etwas überhaupt passieren kann, unsere Bahnstrecken sehen eigentlich gut aus.
 

Eisenbahner

Teammitglied
Moderator
AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Wenn ich mir das Bild so anschaue, sind die Wagen getrennt. Bei einer Zugstrennung verliert der Zug sofort sämtliche Luft, was eine Bremsung zur Folge hat, der Zug kommt recht rasch zum stehen, und der Lf muss zusehen, dass er so rasch wie möglich die Lufthahnen der Trennstelle oder bei der Lokomotive schliessen kann. Bei einem Luftleeren zug lösen sich nach einer gewissen Zeit die Bremsen, und der Zug würde wegrollen. Da helfen nur noch Handbremsen oder Hemmschuhe...
 

Eisenbahner

Teammitglied
Moderator
AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Habe noch ein paar Bilder dazu gefunden... Da war riesiges Glück dabei, dass einer der Wagen nicht über den Viadukt gestürzt, sondern am Fahrleitungsmast anstand...

Bilder dazu:

20 Minuten Online Bildstrecke
 
D

Doc Hollyday

AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Hallo

Es waren genau 9 Hubschrauber. ( Air Zermatt, Rega, Air Glaciers ) 13 RTW und 2 NEF dazu mehrere Notärzte aus der Umgebung. Am Einsatz waren die FFW Stützpunktwehr Fiesch, 2 MTW der FFW Visp mit Anhänger vom KWRO MANV 30 sowie die umliegenden Feuerwehren die zur Stützpunktfeuerwehr Fiesch angeschlossen sind. Dazu Kantonale Polizei und KIT. Dazu sämtliche Samariter ( eine Art SEG)http://www.google.de/url?sa=t&sourc...mU4K4B&usg=AFQjCNFWAEDNxrGC_u3BKqkgMH-Q8yWKJA
 
D

Doc Hollyday

AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Lokführer ist schuld am Glacier-Express-Unfall






Unfallursache ist geklärt: Das Zugunglück, bei welchem im Wallis eine 64-jährige Japanerin getötet wurde, ist auf menschliches Versagen zurückzuführen. Der Lokführer hatte in einer Kurve zu früh beschleunigt.
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Foto: Albert Lambrigger, newspictures



Bildstrecke

Zugunglück: Viel Aufregung in Japan
Die meisten Verletzten und das Todesopfer des Zugunglücks im Oberwallis stammen aus Japan. In ihrem Heimatland hat der Unfall viel Aufregung ausgelöst.

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Vor zahlreichen Journalisten - viele davon aus Japan - erläuterte Walter Kobelt von der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) in drei Sprachen die Ergebnisse seiner Untersuchung. Gemäss seinen Ausführungen ist auf dem Streckenabschnitt, auf welchem der Unfall geschah, eine Geschwindigkeit von 35 km/h erlaubt.
Erst nachdem der letzte Wagen die nach der Unfallkurve montierte Geschwindigkeitstafel von 55 km/h passiert, dürfen die Lokführer beschleunigen. Im Falle des verunfallten «Glacier Express» drückte der Lokführer jedoch rund 30 Meter vor der Tafel aufs Gas und beschleunigte auf 56 km/h.
Andere Ursachen ausgeschlossen
Dabei geriet letzte Wagen ins Kippen und touchierte zwei Pfosten. «Die Zentrifugalkraft war schliesslich so gross, dass der letzte Wagen entgleiste und zwei weitere mit sich riss», erklärte Kobelt.
Aufgrund der Untersuchungsergebnisse können Witterungseinflüsse, Veränderungen des Geländes, fehlerhaftes Rollmaterial sowie Schäden in den Geleisen als Unfallursachen ausgeschlossen werden. Nach dem Unfall waren Gerüchte aufgekommen, Deformationen der Schienen könnten für das Unglück verantwortlich sein. Kobelt schloss die Verwerfungen aber als Unfallursache aus, da der Zug vor besagter Stelle entgleiste.
Lokführer kann sich nicht mehr erinnern
Warum der Lokführer vorzeitig beschleunigte, ist nicht geklärt. Laut dem UUS-Experten kann sich der Mann nicht mehr daran erinnern. Die Frage, ob der Zeitdruck den Lokführer veranlasst hatte, das Tempo zu erhöhen, verneinte Hans-Rudolf Mooser, Direktor der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB). «Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen gilt bei uns Null- Toleranz.»
Seit der Neat-Eröffnung sei der Fahrplan enger geworden, räumte Mooser allerdings ein. «Aber wir haben den Fahrplan 2008 mit einer externen Firma optimiert und geprüft.» Man werde den Vorfall nun analysieren und aus dem Untersuchungsbericht entsprechende Lehren ziehen. Derzeit gebe es jedoch keinen Grund, etwas an der aktuellen Situation zu ändern.
Strafrechtliche Konsequenzen möglich
Der Lokführer arbeitete seit acht Jahren bei der MGB. Er wird zurzeit psychologisch und juristisch betreut. Der Untersuchungsrichter prüft, ob er strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden muss. Der Entscheid fällt, sobald der Bericht der UUS vorliegt.
MGB-Verwaltungsratspräsident Jean-Pierre Schmid drückte gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen sowie dem anwesenden japanischen Vizekonsul Mitsuhide Fusegi sein «tiefstes Bedauern» aus. «Es beschämt uns, dass das Unglück auf menschliches Versagen zurückzuführen ist.»
Auch die Walliser Regierung sprach den Betroffenen ihr tiefstes Beileid aus. «Dass ein Ferienurlaub ein derartig schlimmes Ende nimmt, wird im Wallis mit Mitgefühl und Trauer zur Kenntnis genommen», sagte Jacques Melly, Vizepräsident des Walliser Staatsrates.
40 Verletzte, eine Tote
Der Glacier Express war vergangenen Freitag im Oberwallis verunfallt. Der Unglückszug war kurz vor Mittag mit ungefähr 210 Passagieren von Brig her in Richtung Bündnerland unterwegs, als im Goms zwischen Lax und Fiesch drei Waggons entgleisten. Die beiden hintersten Wagen des Panoramazuges kippten um, der dritte blieb stehen.
Beim Unfall kam eine 64-jährige Japanerin aus Osaka ums Leben. Insgesamt wurden 40 Menschen verletzt in Spitäler gebracht. Die meisten Verletzten stammen aus Japan. Derzeit befinden sich noch acht Personen in Spitalpflege. Drei können voraussichtlich in den nächsten Tagen entlassen werden. Eine Person wird noch künstlich beatmet.
 
D

Doc Hollyday

AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Mir tut der Lokführer Leid. Zumal er nun nicht nur evtl. der Verursacher ist ( Unschuldsvermutung bis rechtlich geklärt) sondern auch ein Opfer. Ich denke mal, das da weiteres rauskommen wird und ob der Zeitplan für die Lokführer doch nicht zu eng gestrickt waren.
Mir Persönlich hängt der Unfall immer noch nach und wird auch noch Zeit in Anspruch nehmen um das Ereignis zu Verarbeiten. Aber das ist mein Job. Ich hoffe nur, das der Lokführer jede Hilfe bekommt die er braucht, um damit Fertig zu werden und um es auch zu verarbeiten.
 

Eisenbahner

Teammitglied
Moderator
AW: Zugunfall, Glacier Express verunfallte im Wallis

Ich sehe beim Lokführer nicht nur Verschulder, sondern auch Opfer. Opfer darum, weil die Sparpolitik am falschen Ort greift. Es wird mit zu knappen Personalbestand gefahren, was der Druck auf das vorhandene Personal erhöht. Da wird alle Jahre die Arbeiszeit um ein paar Minuten oder Stunden erhöht, aber es besteht kein Bedarf an zusätzlichem Personal? Dafür hat man zu wenig Erhohlungszeit, was zur Übermüdung und zu Fehlern des Personals führt. Und wenn dann ein Fehler passiert, dann wird der letzte im Glied zur Verantwortung gezogen.
Nun muss der Lf für das ganze Geschehene alleine gerade stehen, obschon er nicht alleine schuld an dieser Tragödie ist. Er ist jener, welcher kein Anspielball mehr hat, um die Verantwortung abzugeben. Nicht so, wie seine Vorgesetzten, oder sogar der Bund. Da wird mit vollen Händen das Geld aus dem Fenster geworfen, statt dort einzusetzen, wo es nötig ist.
 
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